Interessant klang schon die Ausschreibung zum allerersten Geimel-Night-Cup und so war es für Lok gar keine Frage, das weniger als 1,5 Stunden entfernte Städtchen Gernrode in Anhaltinien am 18. November 2017 anzufahren. Die Besonderheit „Mitternachtsturnier“ war das i-Tüpfelchen für die Entscheidung zur Turnierteilnahme, denn gute Erfahrungen aus den Badmintonkämpfen im ähnlich gelagerten Südthüringer Sieben-Türme-Turnier (Themar) lagen ja bereits vor.
Angekommen in der schon optisch höchst beeindruckenden, äußerst gemütlich wirkenden Halle ging es nach der Eröffnung durch den Geimel-Gordian auch gleich los mit dem Spielen bis zu 30 Punkten. Als Lok-Starter fanden sich Daniel+Hannes sowie Stolli+AndreasS im Feld der 15 Freizeit-HD-Teams wieder und die mit der badmintonweltbekannten SV MHL-Anne kombinierte Bernadette im DD-Feld von 5 Teams.
Gleich zu Anfang kamen alle Lok-Mannschaften bestens in ihre Spiele. Anne+Bernadette siegten trotz fehlender, gemeinsamer Turniervorbereitung genauso wie die Lok-Herren. Das Duell der beiden Lok-HD war da nur eine Frage der Zeit und schon in Runde 4 kam es zum Aufeinandertreffen. Einem Derby entsprechend war es eine hart geführte Badmintonschlacht, in der Stolli+AndreasS punktemäßig einfach mehr vom Spiel hatten. Trotz Führungswechsels zum 26:25 kämpften die beiden unerschrocken weiter und holten sich den 30:28-Sieg und damit die Position 1 in der Tabelle. Nach kurzer Besinnungszeit bei den Verlierern ging dann auch schon wieder ein Lok-gemeinsames Feiern an der Verpflegungstheke, die verschiedenartige, lukullische Verwöhnungen zu guten Preisen bereit hielt… 🙂
Zwischenzeitlich kamen Anne+Bernadette in ihrem dritten Spiel massiv unter Druck und lagen hoffnungslos zurück… doch kurz vor dem Ziel schwächelte das gegnerische Gastgeberteam derart, dass die Lok-Kombi mitternächtliche Morgenluft witterte und tatsächlich noch siegte. Jetzt fehlte nur noch ein Sieg zum Turniererfolg, also nur noch „Bohnen pflücken“ und fertig. Bohnen pflücken? Na klar, und sie spielten richtig gut, die Bohne-Geschwister aus Göttingen. Ständiger Punkteausgleich von beiden Seiten… Spannung pur, nervenaufreibend und überhaupt… brachten kleine Fehler die Lok-Kombi-Damen am Ende um einen durchaus möglichen Sieg, was aber immer noch den silbernen Turnierplatz bedeutete.
Und bei den Herren? Da lief es auf eine Entscheidung zwischen den beiden Lok-Teams und den zwei Teams der Fachhochschule Nordhausen hinaus… Einen letzten Sieg vorgelegt hatten bereits Daniel+Hannes, die mit ihrem 5:1-Endstand schon Platz 2 sicher hatten, falls auch Stolli+AndreasS wieder gewinnen würden. Nur war das bisher fehlerfrei aufgetretene Lok-Team mit dem Beginn ihres Finalspiels wie verwandelt. Es gelangen einfachste Bälle nicht mehr und gut herausgespielte sowie auch „dreckige“ Punkte gelangen viel zu selten… die Niederlage war perfekt und der Turniersieg verspielt. Nun wurden die Karten völlig neu gemischt und auf der Jagd nach der höchsten Buchholzzahl kamen nun doch noch Daniel+Hannes zum Zuge und holten ihn, den umkämpften Geimel-Pokal. Bei Stolli+AndreasS war die Enttäuschung schon ordentlich groß und mit ebenfalls 5:1 Punkten rutschten sie auf den Bronzeplatz ab… aber schon zur Urkundenübergabe war sie trotzdem da, die riesige Freude, auf dem Podest zu stehen.
Nun ist er also aus der Taufe gehoben, der Geimel-Night-Cup und unabhängig von den erfolgreichen Lok-Platzierungen wurde dieser zu einem Highlight im Badmintonjahr 2017. Die Gernrodaer, als Menschen der dortigen Region auch Geimel genannt, haben mit Gordian und dem kompletten Org-Team einen richtig guten Job gemacht. Flüssiger Spielablauf, Monitorbilder zum Spielstand sowie den Ansetzungen je Runde, beste Verpflegung in der Halle und sogar eine Cocktailbar begeisterten nicht nur die Teilnehmer, sie lockten auch zahlreiche Besucher an. Bemerkenswert zu erwähnen ist auch die erlebte Tatsache, dass Fremde in der Geimelwelt herzlich aufgenommen werden und sich gerade dadurch eine tolle Atmosphäre in der Halle entwickelt hatte.
2018 soll es die zweite Auflage des Geimel-Night-Cups geben und nach der fantastischen Turniernacht im nächtlichen Harz in diesem Jahr wird sich Lok dann ganz gewiss beeilen müssen, um auch wirklich alle Teilnehmer in die Meldelisten zu bekommen. Aber vielleicht spricht es sich ja doch nicht ganz so schnell herum… 😉
Fotos: AndreasS (ESV Lok Erfurt) bzw. im Auftrag des ESV Lok Erfurt